BSMM = Berliner Schnellschach-Mannschaftsmeisterschaft

Saison 2017/2018

Sturmtief „Xavier“ und die Berliner Schnellschach Mannschaftsmeisterschaft 2017

 

 

Nachdem wir uns am vergangenen Wochenende bei der Berliner Blitz Mannschaftsmeisterschaft (BBMM) 2017 bei SW Lichtenrade mit einer „halben Spaßmannschaft“ (und entsprechend dem vorletzten Setzplatz) in 20 Runden blitzen tapfer geschlagen hatten (und dabei sogar etwas überraschend nach der 9-rundigen Vorrunde das 11-rundige B-Finale erreichen konnten) , waren unsere Ambitionen bei der gestrigen Berliner Schnellschach Mannschaftsmeisterschaft beim SC Zugzwang 95 in deutlich besserer Besetzung

 

  1. Sascha Sarre

  2. Ralf Gebert Vangeel

  3. Günter Idaczek

  4. Roman Matzkowiak

 

natürlich höher … aber Moment … da war ja noch das Sturmtief „Xavier“ !

 

Als Neu-Spreewälder und Bahnfahrer war mir nach den Infos der ODEG im Internet schnell bereits am Freitag klar, dass meine Stammlinie, der RE 2, mich gestern aufgrund der Sturmschäden nicht nach Berlin bringen wird, aber ich hoffte noch auf die Deutsche Bahn und die RB 24 ... aber auch diese Hoffnung „starb“ gestern früh nach Blick beim VBB im Internet.

 

Also umgehend eine rundmail an alle Mitglieder der Schachabteilung geschickt (und in der whatsapp-Gruppe gepostet), dass mich jemand in Runde 1 vertreten muss, denn es war klar, dass ich mit dem Bus-Schienenersatzverkehr nach Königs Wusterhausen und weiter mit der S-Bahn nicht um 11.00 Uhr beim SC Zugzwang 95 sein konnte, sondern es erst zur 2. Runde schaffen würde.

 

Während ich dann also im extrem vollen Bus von Lübbenau nach Königs Wusterhausen „gondelte“ (und der Busfahrer dazu noch eine Autobahnauffahrt verpasste… naja, die Hinweisschilder sind ja auch verdammt klein bei Autobahnauffahrten!), meldetet sich zum Glück Bernhard Riess bei mir und sagte zu, mich in Runde 1 zu vertreten!

 

Ich gab das dann gleich aus dem Bus (Smartphone und whatsapp machen es möglich) diese Änderungen an meine Teamkollegen weiter und es wurde vor Ort dann folgende Mannschaft gemeldet (mit der wir bei 23 Teams den Setzplatz 16 hatten):

 

  1. Sascha Sarre

  2. Ralf Gebert Vangeel

  3. Günter Idaczek

  4. Roman Matzkowiak

  5. Bernhard Riess

 

Ich kam dann gegen 10.30 Uhr beim SC Zugzwang an und die 1. Runde war im vollen Gange; meine Teamkollegen hatten es an Tisch 5 mit dem VfB Hermsdorf I zu tun. Hier mussten wir uns am Ende knapp mit 1,5-2,5 geschlagen geben.

 

In Runde 2 stieg ich dann ins Turnier ein; da Günter eine kleine Auszeit brauchte, spielte Bernhard für ihn noch einmal mit. Wir mussten an Tisch 11 gegen Königsjäger II ran und konnten nach hartem fight knapp mit 2,5-1,5 die Oberhand behalten.

 

Danach verabschiedete sich dann Bernhard und wir spielten ab der 3. Runde in der geplanten Stammbesetzung weiter.

 

Besagte Runde 3 loste uns an Tisch 6 den SC Zugzwang 95 I zu und obwohl wir Außenseiter waren, konnten wir einen knappen, aber hochverdienten 2,5-1,5 Sieg landen (denn an Brett 1 hatte ich Rene Schildt kurz vor der Niederlage, musste aber in knapper Zeit ins Remis durch 3-malige Stellungswiederholung einlenken, da ich den endgültigen taktischen K.O.-Zug in Riesenstellung nicht fand bzw. nach Kommentar von Günter ein solcher Zug auch nicht auf dem Brett war).

 

In der nächsten Runde hatten wir es (schon) an Tisch 4 mit Königsjäger I zu tun und die knappe 1,5-2,5 Niederlage war am Ende aller Ehren wert.

 

In Runde 5 war an Tisch 6 gegen den SC Kreuzberg II dann leider nicht viel zu holen für uns bei der 1-3 Niederlage.

 

Von diesen 2 Niederlagen in Folge ließen wir uns aber nicht entmutigen und konnten in Runde 6 an Tisch 10 den SC Zugzwang II klar mit 3-1 schlagen (ich selbst konnte endlich meinen ersten Sieg landen am Spitzenbrett).

 

Somit hatten wir vor der Schlussrunde ein total ausgeglichenes Punktekonto sowohl bei den Mannschafts- als auch bei den Brettpunkten. Mit etwas Losglück war also ein positiver Turnierabschluss möglich!

 

Naja, aber es sollte anders kommen, denn wir bekamen die SF Berlin II zugelost mit Martina Skogvall an Brett 3! Da fragt man sich natürlich „was macht ein so gutes Team in unseren Tabellenregionen?“ und die Antwort war klar… das Team spielte in den ersten Runden nur zu zweit und rollte dann das Feld mit 4 Spielern/-innen von hinten auf! Wir hatten wir zwar unsere Chancen auf den Brettern auf ein 2-2, aber am Ende dann doch die 1-3 Niederlage, was uns in der Abschlusstabelle den Platz 18 einbrachte (was bei Setzplatz 16 natürlich nicht ganz zufriedenstellend war).

 

Inwieweit jeder Spieler von uns mit dem persönlichen Score von

 

  1. Sascha Sarre = 1,5 aus 6

  2. Ralf Gebert Vangeel = 3,5 aus 7

  3. Günter Idaczek = 2 aus 6

  4. Roman Matzkowiak = 5 aus 7

  5. Bernhard Riess = 1 aus 2

 

zufrieden oder unzufrieden sein konnte, muss jeder selbst wissen. Ich für meinen Teil hatte am Spitzenbrett (wie auch schon eine Woche zuvor bei der BBMM) zwar einen naturgemäß schweren Stand, aber trotzdem hätten es mehr Punkte sein müssen.

 

Trotzdem hat es mir und auch allen anderen Mitspielern viel Spaß gemacht und ich denke es ist schon eine große Leistung, dass wir als relativ kleine Schachabteilung bei allen BSV Events (BPEM, BPMM, BSEM, BSMM, BBEM, BBMM) mit Spielern bzw. Teams dabei sind und daher „Flagge zeigen“!

 

Mein besonderer Dank hier noch einmal an Bernhard Riess, der so kurzfristig für mich in Runde 1 eingesprungen ist! Leider bin ich erst nach der Schlussrunde auf die Idee gekommen, noch ein Teamfoto machen zu lassen und da war Bernhard ja schon wieder zu Hause und daher nicht mit drauf! Mea culpa Bernhard!

 

Ferner auch mein Dank an den souveränen Hauptschiedsrichter Reinhard Baier und den super Turnierleiter Hans Joachim Schilly sowie an den Ausrichter mit dem gewohnten guten Catering vom immer gut gelaunten Hendrik Madeja.

 

Den Titel holte im übrigen der SC Kreuzberg I vor den SF Berlin I und dem SV Mattnetz I.

 

Alle Einzelergebnisse, Tabellen, etc. werden wohl heute im Laufe des Tages beim BSV hier online gestellt.

 

Im übrigen konnte ich auf dem Rückweg nach Hause eine erneute Odyssee mit dem SEV (bei Dauerregen) vermeiden, denn ich traf mich noch mit meiner besseren Hälfte und ihrer Schwester beim Inder was essen und dann fuhren wir gemütlich mit dem Auto in den Spreewald… unser Chauffeur war mein „Schwiegervater“, der mit meinem Sohnemann Eric beim German Bowl 2017 war und uns zurück dann mitnahm.

 

Nachfolgend noch einige Fotos aus dem Turniersaal, vom Team und von der Siegerehrung (Plätze 1-3).

 

 

Sascha Sarre (Mannschaftsführer)

Saison 2016/2017

Schachteam des TSV Mariendorf 1897 schlägt sich wacker bei der Schnellschach-Premiere des Berliner Schachverbandes

 

Am heutigen Tage stand die Premiere eines neuen offiziellen Teamwettbewerbs auf Ebene des Berliner Schachverbandes auf dem Programm… die Berliner Schnellschach-Mannschaftsmeisterschaft oder kurz BSMM.

 

Natürlich wollte die Schachabteilung des TSV Mariendorf 1897 hier nicht fehlen und so organisierte ich im Rahmen meiner internen Zuständigkeit die Aufstellung einer Mannschaft für diesen Wettbewerb.

 

Es fanden sich am Ende der Planungen folgende 4 spielbereite „TSVM-Schachmusketiere“ (in Brettreihenfolge der Meldung) :

 

  1.  Sascha Sarre (gleichzeitig Mannschaftsführer und Berichterstatter)

  2.  Günter Idaczek

  3.  Roman Matzkowiak

  4.  Thomas Schweigel

 

Für mich persönlich war dieses Turnier auch noch in anderer Hinsicht eine Premiere… nach meinem kürzlichen Umzug von Berlin nach Lübbenau (Spreewald) war es das erste Mal, dass ich von meinem neuen Zuhause nach Berlin zu einem offiziellen BSV-Turnier fuhr.

 

Es war aber auf die viel und oft gescholtene Deutsche Bahn verlass, denn pünktlich um 08.20 Uhr rollte der RE 2 in Lübbenau auf Gleis 1 in den Bahnhof ein und ich sollte mit einem weiteren späteren umsteigen in die Tram M4 in Berlin Alexanderplatz plus einem kleinen Fußweg sehr pünktlich die Spielstätte erreichen… das Spiellokal des SC Zugzwang 95 im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.

 

Nach erfolgter Anmeldung der Mannschaft blieb auch noch Zeit mit dem einen oder anderen bekanntem Berliner Schachgesicht ein Wort zu wechseln, z.B. mit unserer ehemaligen Trainerin WFM Marina Skogvall.

 

Wir waren unter 26 teilnehmenden Mannschaften an Platz 15 gesetzt und dies sollte auch das Minimalziel sein als Endplatzierung.

 

Kurz vor 11.00 Uhr waren dann auch Günter, Roman und Thomas alle anwesend und es konnte pünktlich losgehen…

 

Die Auslosung der 1. Runde brachte uns mit der 1. Mannschaft der SF Berlin 1903 gleich nicht nur ein theoretisch schachliches „Schwergewicht“, sondern auch praktisch. An Brett 1 spielte Lars Thiede und Martina Skogvall spielte nur an Brett 4… das sagt schon viel! Wir gingen aber mutig an die schachliche Aufgabe heran und beim Zwischenstand von 1-1 lag eine ganz dicke Überraschung in der Luft, denn Günter hatte gegen Felix Nötzel eine klare Gewinnstellung und bei mir konnte Lars Thiede mit Weiß die ganze Partie lang keinen Vorteil erzielen und musste in ein mehr als remisliches Turmendspiel abwickeln. Sollten wir wirklich einen der Top-Favoriten auf den Titel stürzen? Leider nein, denn Günter spielte am Ende nur Remis und ich spielte an einer Stelle zu ungenau, was ein Spieler wie Lars Thiede natürlich gnadenlos ausnutzt. So standen wir zwar am Ende bei der knappen 1,5-2,5 Niederlage doch mit den berühmten „leeren Händen“ da, aber wir hatten den Favoriten doch arg in Bedrängnis gebracht.

 

In Runde 2 bekamen wir es mit dem SV Mattnetz I zu tun und anstatt sich über die unnötige Niederlage aus Runde 1 noch zu ärgern, spielten wir sehr konzentriert und gewannen mit 3-1. Die ersten Mannschaftspunkte waren auf der Haben-Seite.

 

Für die 3. Runde bescherte uns die Auslosung die 1. Mannschaft des VfB Hermsdorf (mit dem Präsidenten Carsten Schmidt) und hier mussten wir uns am Ende doch mit 1-3 klar geschlagen geben.

 

Für ärgern war aber wieder keine Zeit, denn die 4.Runde folgte… hier gelang uns ein knapper 2,5-1,5 Sieg gegen die SF Siemensstadt I.

 

In der nächsten Runde gab es für uns dann leider mal so gar nix schachlich „zu ernten“… gegen die 2.Mannschaft des SC Kreuzberg gab es eine 0-4 Klatsche.

 

Davon erholten wir uns aber schnell und landeten in Runde 6 einen 3-1 Sieg gegen die 2. Mannschaft der SG Weißensee.

 

Nachdem wir also im Schweizer System in den ungeraden Runden gegen nominell bessere Teams erwartungsgemäß verloren und in den gerade Runden analog gegen nominell schlechtere Teams erwartungsgemäß gewinnen konnten, wollte wir dieses „Gesetz der Serie“ in der Schlussrunde gegen die 1. Mannschaft der Königsjäger Süd-West durchbrechen. Ich selbst hatte es am Spitzenbrett mit Clemens Escher zu tun und warf noch einmal meine volle Konzentration in die Waagschale um das Turnier mit einem persönlich guten Gefühl zu beenden. Ich bekam als Schwarzer eine Mischung aus Benoni und Königsindisch aufs Brett und konnte früh bei der festgelegten Bauernkette e5-d6-c5 bei Schwarz und e4-d5 bei Weiß im Zentrum den thematischen Flügelöffner … f5 ansetzen. Da Weiß den Bauern nicht nahm, zog ich natürlich mit … f4 vorbei und legte thematisch mit … g5 nebst … g4 nach, nachdem mir sogar vorteilhaft der Tausch der weißfeldrigen Läufer gelang. Weiß setze dann angesichts der drohenden schwarzen Bauernlawine am Königsflügel seinen Monarchen Richtung d3 in Marsch, um ihn in Sicherheit zu bringen. Ich konnte in der Zwischenzeit dem Weißen mit … gxf3 zwei Bauernschwächen auf h2 und f3 „verpassen“ und mit der Dame auf h3 einsickern; dazu die offene g-Linie und ein weißer Monarch auf Wanderschaft; schwarzes Schachherz, was willst Du mehr!? In der Folgezeit spielte ich es konsequent weiter, hielt den Druck in der Stellung hoch und spätestens beim taktischen Springereinschlag auf e4 schaute Clemens doch arg nachdenklich in die Stellung. Ich ließ mir dann auch weiter „die Butter nicht mehr vom Brot nehmen“ und spielte die Gewinnstellung konzentriert „nach Hause“ zur 1-0 Führung. Zwar konnten die Königsjäger dann durch 2 Siege zum 1-2 aus unserer Sicht kontern, aber Günter spielte ein bärenstarkes Turmendspiel in der letzten laufenden Partie im Match und sicherte so das verdiente 2-2 gegen einen Favoriten.

 

Am Ende hatten wir also ein ausgegliches MP-Konto von 7-7 und landeten in der Tabelle auf Platz 15, hatten also genau unseren Setzplatz erspielt - womit das Team und ich als Mannschaftsführer zufrieden sein konnte.

 

Alle im Team haben super gekämpft in allen 7 Runden, aber trotzdem möchte ich die tollen 5,5 aus 7 von Günter an Brett 2 doch hervorheben, da er heute wirklich sehr gutes Schach gespielt hat! Hut ab!

 

Ich selbst war mit meinen beiden Siegpartien gegen Thomas Mahling in Runde 2 und Clemens Escher in Runde 7 zufrieden; auch die Partie in Runde 1 gegen Lars Thiede war gut gespielt und hätte einen halben verdient gehabt, aber hätte, hätte, Fahrradkette! In den restlichen 4 Partien habe ich heute nicht mein bestes Schach gezeigt, aber auch das kann halt mal passieren in einem Turnier.

 

Abschließend möchte ich die Premiere der BSMM als sehr gelungen bezeichnen und auch der Turnierleiter Olaf Sill leitete in Vertretung für Andreas Rehfeldt das Turnier souverän und ruhig im Hintergrund. Ferner möchte ich auch die Bedenkzeit von 15 min pro Partie plus 10 sec Bonus ab Zug 1 als sehr positiv kommentieren; zwar verzögerte sich die eine oder andere Auslosung um einige Minuten, weil an einem Brett halt eine etwas längere Partie gespielt wurde, aber viel wichtiger finde ich persönlich den großen Qualitätsgewinn in den Partien, denn so werden klar verlorene oder remisliche Partien nicht mehr auf Zeit „gezockt“ und bei klaren Gewinnstellungen kann man diese Stellungen dann auch sicher „nach Hause spielen“. Naja, und nebenbei ist die Arbeit der Schiedsrichter dann auch entspannter und es gibt weniger Zeitnotstreitfälle.

 

Ich denke ich bin in 2017 wieder dabei in einem TSV Mariendorf 1897 Schnellschachteam.

 

So fuhr ich dann doch halbwegs zufrieden nach der Siegerehrung (den Titel holte die 1.Mannschaft vom SC Kreuzberg) mit der S-Bahn zum Ostkreuz und stieg dort in die RB 24 nach Lübbenau.

 

Ach ja… „ein hab i noch“… wie schon beim Spreewald-Cup kürzlich gab es von mir auch wieder in unserer TSVM-Whats-App-Gruppe heute vom Turnier einen kleinen live-Ticker mit Zwischenergebnissen und Fotos… ich hoffe dies kam wieder gut an und wer als Mitglied der Schachabteilung des TSV Mariendorf 1897 (oder unserem online-Ableger bei chessmail) noch nicht in dieser Gruppe ist, aber es gerne werden möchte, der wende sich an mich (da ich einer der Gruppen-Admins bin).

 

Die Abschlusstabelle und Detailinformationen sind auf der Turnierseite des BSV zu finden. Frank Hoppe hat ebenfalls einen Turnierbericht geschrieben.

 

 

Sascha Sarre (08.10.2016)

 

und hier noch die Bilder von Sascha und Günter: